Ratgeber für Deine erste Posaune

Ratgeber für Deine erste Posaune

Du hast Dich für die Posaune als Instrument entschieden ?
Eins kann ich Dir sagen: Großartige Wahl.

Die Posaune hat nicht nur einen wunderschönen Klang, sie kann auch durch den Posaunenzug und die Kombination Luft/Lippe als Tonerzeuger wunderbar expressiv und dynamisch gespielt werden.

Damit Du für Dich die perfekte Wahl treffen kannst, möchte ich Dir einen kleinen Überblick geben.

Der Überblick

Generell gibt es:

  • Altposaunen - Diese sind in Eb gestimmt und eher selten
  • Tenorposaunen - Diese sind in Bb gestimmt und "normale Posaunen". Es gibt Sie mit und ohne Quartventil. Dazu später mehr. Es gibt auch eine besonders kleine Version, meistens "Kompaktposaune" oder "Kinderposaune" genannt.
  • Bassposaunen in Bb. Dies sind technisch gesehen einfach besonders große Tenorposaunen, häufig mit zwei Ventilen. In einer Bigband oder einem klassischen Orchester ist die tiefste Posaunenstimme meist eine Bassposaunenstimme. Auch wenn man Sie häufig mit einer Tenorposaune abdecken könnte, klingen die Noten mit einer Bassposaune einfach besser.
  • Kontrabassposaunen in F - Ziemlich seltene Instrument, noch seltener als Altposaunen.

Dein erstes Instrument wird also fast immer eine Tenorposaune sein.

Die Wahl Deiner Posaune - Die Kompaktposaune

Ein "Problem" das sich hin und wieder zeigt: Bei Kindern oder besonders kleinen Erwachsenen ist der Arm nicht lang genug, um den Zug ganz auszuziehen. Das bedeutet, dass nicht alle Töne gespielt werden können. Im Alter von 7-11 Jahren ist, je nach Körpergröße, deswegen eine Kompaktposaune häufig die beste Wahl. 

Aber auch wenn es sich hier "nur" um Kinderinstrumente handelt - die Instrumente sollten einen schönen Klang haben, mechanisch gut funktionieren und gut intonieren. Denn sonst macht es einfach keinen Spaß. Ich empfehle hier entweder die Bach TB650 oder die Yamaha YSL-350c. Das sind meiner Meinung nach die beiden besten Instrumente in diesem Bereich. Aus dem günstigeren Segment ist meiner Meinung nach die Roy Benson TT-220 die beste Wahl.

Sprich mit Deinem Lehrer oder Deiner Lehrerin unbedingt darüber, ob es eine Kompaktposaune oder "normale" Tenorposaune sein soll. Auch ich berate Dich gerne. Als Faustregel gilt: Wenn Du ungefähr mit 10 Jahren anfängst, und normalgroß gebaut bist, kannst Du direkt mit einer üblichen Tenorposaune anfangen.

Falls Du noch nicht alle Töne bekommst, wird Dein Arm schnell die Länge erreicht haben.

Für (fast) alle über 10 Jahren: Die Tenorposaune

Posaunisten, Lehrer und Hersteller scheinen sich geeinigt zu haben:

Eine optimale Einsteigerposaune hat einen Schallbecher von 203mm, eine Bohrung von 12,7mm und einen Gelbmessing Schallbecher. Zumindest hat fast jeder Hersteller ein solches Instrument im Programm. In der Regel ohne Quartventil.

Und die Gründe dafür sind leicht nachvollziehbar:

Diese Instrumente haben in allen Lagen einen schönen, runden Klang, sind nicht besonders schwer und können alle wichtigen Töne spielen. Zudem sind Sie unkomplizierter herzustellen und wartungsärmer als Tenorposaunen mit Quartventil.

Für die meisten Ensembles, Bigbands, Blasorchester und Symphonieorchester sind diese Instrumente für den Anfang völlig ausreichend.

Doch - und das ist wirklich wichtig: Es gibt große Qualitativ große Unterschiede. Es ist wichtig, dass Du von Anfang an ein Instrument wählst, welches Dir nicht im Weg steht.

Der Zug muss gut laufen, die Intonation stimmen und das Instrument leicht ansprechen. Der Klang muss Dir gefallen.

Deswegen möchte ich Dir hier Stress sparen. Aus meiner Jahrelangen Erfahrung als Posaunist möchte ich ein paar Modelle vorschlagen, die sich super bewährt haben:

  • Die Bach TB501 - Ein ordentlich verarbeitetes, gut klingendes Einsteigerinstrument. Hiermit macht man nichts falsch. Besonders heraus sticht das echte Vincent-Bach Mundstück und ein gutes Gigbag mit Rucksackgurten
  • Die Jupiter JTB-700Q - Toll, was man hier für sein Instrument bekommt. Der Klang ist charaktervoll und das Instrument fühlt sich hochwertig an. Hier gibt es verschiedene Optionen mit sehr stabilem ABS-Koffer oder praktischen Rucksack-Gigbag
  • Die Yamaha YSL-354E - Ein starkes, und unheimlich verbreitetes Einsteigerinstrument. Der Goldlack wirkt richtig edel und das Instrument ist nuanciert spielbar. Es punktet auch durch besonders gute Intonation. Der ABS-Koffer hat einen Schultergurt.
  • Roy Benson TT-227 - Dieses Instrument ist mein Preis-Leistungs-Sieger. Für kleines Geld bekommt man hier einfache, aber einwandfrei funktionierende Posaune.

Reinigung und Pflege

Ein paar Tipps noch: Eine Posaune hast Du beim Spielen die ganze Zeit am Mund. Keime, säurehaltiger Speichel und Schweiß kommen in Kontakt mit dem Metall. Deswegen muss ein Instrument unbedingt gepflegt werden. Das vermeidet bei Dir Krankheiten und lässt das Instrument besser klingen und länger leben.

Ich empfehle unbedingt eine Grundausstattung zur Pflege. Zum Beispiel das Ultra-Pure Pflegeset für Posaune oder das Reka Reinigungsset.

Viele Hersteller legen den Posaunen sogenannte Zugcremes bei. Diese sind bei richtige Handhabung für ältere Posaunen toll, aber bei modernen Instrumenten oft nicht das richtige.

Besorge Dir stattdessen lieber moderne Schmiermittel wie die von Yamaha, Slide-O-Mix oder Ultrapure. Damit läuft der Zug besser, verlässlicher und ist weniger wartungsintensiv.

Und wo wir gerade beim Thema Gesundheit waren...

Solltest Du Schulterschmerzen bekommen gibt es einfache und kostengünstige Haltehilfen. Auch wenn man vielleicht erst denken mag, dass diese für die Hände sind, wird am Ende auch die Schulter entlastet. In langen Proben und Konzerten benutze ich einen Gehörschutz. Es erfordert etwas Gewöhnung, aber Tinnitus und Schwerhörigkeit sind kein Spaß und können in jedem Alter kommen.

Zu guter Letzt

Wer besser übt, klingt besser. Wer besser klingt, hat mehr Freude an der Musik.

Mache es Dir deswegen besonders leicht beim Üben. 

Gönne Dir einen vernünftigen Notenständer. Für Konzertsituationen ist eine Notenleuchte häufig der Retter in der Not.

Besorge Dir einen Posaunenständer. Dieser kostet nicht viel, verhindert aber sehr schnell Schäden, die viel teuerer sind als der Ständer selbst.

Ein Metronom hilft Dir dabei, den Takt zu halten. Ein Stimmgerät hilft, die Töne besser zu treffen.

Und ganz wichtig - kümmere Dich um guten Unterricht und Notenmaterial, welches Dir wirklich Spaß macht.

Es gibt schier unendlich Noten und Lehrbücher.

Und nun - viel Spaß bei der Reise !

 

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